Siegfried Schneider: „Medienwelt braucht konvergentes Konzentrationsrecht“ - Erster Vielfaltsbericht der Medienanstalten wird auf den MEDIENTAGEN 2018 vorgestellt
Professionelle publizistische Inhalteanbieter, die ihre Marke ursprünglich im Print-, Radio- oder TV-Bereich entwickelt haben, zählen auch im Internet zu den wichtigsten Akteuren. Wenn sich die Deutschen online über das aktuelle Zeitgeschehen informieren wollen, steuern sie dafür gerne deren Webangebote an. Ganz vorne liegt dabei die Zeitung: An einem durchschnittlichen Tag nutzen 16,7 Prozent der Deutschen die Website, App oder das E-Paper einer Tageszeitung. Das ist nur ein Ergebnis aus dem neuen Vielfaltsbericht der Medienanstalten, den Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Medientage München GmbH, am kommenden Freitag, 26. Oktober, auf den MEDIENTAGEN MÜNCHEN präsentiert.
Zentrale meinungsrelevante Akteure sind zudem die Intermediäre. Zwar erstellen Plattformgiganten wie Google, Facebook, YouTube oder Amazon bislang wenige eigene Medieninhalte. Sie haben aber durch die Aggregation von Inhalten und das Versprechen, diese durch Algorithmen effektiv auffindbar zu machen, eine Schlüsselposition für die Meinungsbildung.
Diese Erkenntnisse sollten „auch in eine notwendige Weiterentwicklung des Konzentrationsrechts einfließen“, fordert BLM-Präsident Siegfried Schneider: „Das Festhalten am bestehenden, fernsehzentrierten Medienkonzentrationsrecht ist in unserer digitalen und globalen Medienwelt nicht mehr zeitgemäß. Zur Verhinderung vorherrschender Meinungsmacht sollten lineare und nicht lineare Angebote mit Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung den gleichen Regelungen unterliegen. Konvergente Medien brauchen ein konvergentes Konzentrationsrecht.“ Das bestehende fernsehzentrierte Konzentrationsrecht, an dem auch im Entwurf des neuen Medienstaatsvertrags festgehalten wird, sei „wenig zukunftsweisend“.
Der neue Vielfaltsbericht der Medienanstalten enthält unter anderem aktuelle Ergebnisse der Mediengewichtungsstudie und des MedienVielfaltsMonitors sowie Texte zu Intermediären und Meinungsbildung, Meinungsmacht im Internet und zur Rolle Sozialer Medien bei der Nachrichtennutzung. Er wird im Rahmen des Panels „Vielfalt sichern!“ am Freitag, 26. Oktober, von 14 bis 14.30 Uhr, auf den 32. MEDIENTAGEN MÜNCHEN im neuen Conference Center Nord und der Halle C6 der Messe München vorgestellt.
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Stefanie Reger
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