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Grußwort von BLM-Geschäftsführer Dr. Thorsten Schmiege zur Eröffnung des 10. Social-TV-Summit am 17.06.2021 – Online-Veranstaltung

17.06.2021 | P&R 2021

- Es gilt das gesprochene Wort -

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

mit einem Blick nach vorn und einem kurzen Blick zurück möchte ich heute den 10. Deutschen Social TV Summit eröffnen. Mit dem (Hashtag) #stvs hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien eine Veranstaltungsmarke etabliert, die den rasanten Wandel der Medienbranche und des Nutzungsverhaltens in diesen zehn Jahren zeigt.

Ging es beim ersten Summit 2012 eher um „Social“ als Begleitmusik von Fernsehen, ist Social TV mittlerweile fest in den Medienalltag integriert. Mehr noch: Die Kommunikation und Mediennutzung gerade der jungen Zielgruppe läuft eigentlich hauptsächlich über WhatsApp, YouTube, Instagram oder auch TikTok und Twitch. Bewegtbild bzw. Online-Videos sind dabei Trumpf! Einen Video-Influencer, der diese Zielgruppe nicht nur mit Entertainment-Inhalten besonders gut erreicht, sondern auch politische Themen unter die Lupe nimmt, haben wir heute hier zu Gast. Herzlich willkommen Rezo und natürlich auch alle anderen Referentinnen und Referenten!

Ich bin sehr gespannt, was wir zum heutigen Summit-Thema „Influencing via Social Media“ von ihm erfahren werden. Mit     Videos wie „Die Zerstörung der CDU“ oder „Die Zerstörung der Presse“ auf YouTube hat er nicht nur Millionenklicks generiert, sondern auch eine erregte Debatte in Politik und Medien ausgelöst, auch über die Debattenkultur als solche.

Auch wenn sich Rezo selbst nicht als Journalist bezeichnet, sei es sein Ziel, über Missstände aufzuklären, sagt er. Politik zum Mitreden für die junge Zielgruppe zu vermitteln: Genau das ist vermutlich der Punkt, warum die neuen Wege der Informationsvermittlung über YouTube, TikTok, Instagram und Co für so viel Diskussionsstoff sorgen. Vor wenigen Jahren noch hauptsächlich in der Spaßmacher- und Beauty-Ecke verortet, nehmen Influencer heute teilweise unbewusst, teilweise aber auch ganz gezielt Einfluss auf die politische Meinungsbildung. Damit tragen Sie aber auch eine besondere Verantwortung und sollten – ähnlich wie Journalisten – sorgfältig mit Informationen umgehen. Denn die Verbreitung von Halbwahrheiten oder gar Fake News im Internet, ist mittlerweile zu einem Problem geworden, das die Sicherung von Meinungsvielfalt gefährdet. Der Kampf gegen Desinformation ist den Medienanstalten deshalb ein wichtiges Anliegen.

Das ist gerade während der Corona-Pandemie wichtig für die Jüngeren, deren Informationsnutzung zum großen Teil über das Internet läuft: Ca. 63 Prozent der 14- bis 29-Jährigen informieren sich täglich über soziale Medien über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur aus Deutschland und der Welt. Dieses Ergebnis aus dem letzten MedienVielfaltsMonitor der Medienanstalten zeigt: Längst sind Informationsvermittlung, politische Meinungsbildung und damit auch Meinungsmacht nicht mehr an die klassischen Printmedien, Radio oder Fernsehen gebunden. Wer jüngere User mit Informationen erreichen möchte, muss auf allen digitalen Plattformen mit den richtigen Formaten präsent sein. Warum das so ist, werden wir in der ersten Diskussionsrunde erfahren.

Der Online-Video-Konsum via YouTube, TikTok oder Streaming prägt unseren Medienalltag. Die wachsende Bedeutung dieser Angebote dokumentiert seit vielen Jahren der Online-Video-Monitor im Auftrag der BLM und der LFK Baden-Württemberg. An dieser Stelle möchte ich auch meinen Kollegen Dr. Wolfgang Kreißig herzlich willkommen heißen, der heute die Einführung in die Studie übernimmt. Die Ergebnisse des Online-Video-Monitor 2021 präsentiert anschließend Prof. Dr. Klaus Goldhammer. Welche Relevanz der Online-Video-Markt mittlerweile erreicht hat, wird u.a. die Entwicklung der Abrufzahlen zeigen. Welche Plattform macht das Rennen und welchen Effekt hat Corona auf die wirtschaftliche Situation der Anbieter? Auf diese und andere Fragen sollen in der zweiten Diskussionsrunde Antworten gefunden werden. Doch zunächst gehört die Online-Bühne jetzt dem Moderator Daniel Bröckerhoff. Vielen Dank!