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SMS-Dienste im Radio: Hörerservice mit Mehrwert

30.06.2004 | L14 2004
SMS-Dienste sind eine Serviceleistung für die Hörer, die Interaktion schaffen, das Image der Radiosender steigern und Zusatzeinnahmen ermöglichen. Wie SMS-Dienste gestaltet werden sollten und welche besonders gut ankommen, wurde im Workshop "SMS-Dienste: Service für den Hörer" anhand von drei Fallbeispielen demonstriert. Ob Hitservice, Staumeldungen (Verkehrsdienst), Wetterinfos, Sportnews, Klingeltöne, Flirtdienste, Ticket-Hotlines oder Gewinnspiele: Das Angebot an SMS-Diensten für Radioprogramme ist groß, ihre Akzeptanz allerdings unterschiedlich und ihre Zielgruppe nicht ganz so jung wie meist angenommen. Mobile Service-Dienste transportieren ein junges, trendiges Image. Doch die Nutzer sind nach der Erfahrung der Referenten nicht zwischen 20 und 30 Jahre alt, sondern im Durchschnitt eher Ende 30. Dies bestätigte Markus Wagner von der Three United AG, die SMS-Dienste für das Ö3-Radioprogramm liefern. Beim Ö3-Liebestest zum Beispiel hätte das Durchschnittsalter bei 39 Jahren gelegen. Warum Hörfunkstationen SMS-Dienste anbieten sollten, dafür nannte Wagner verschiedene Motive: Sie bieten Kundenservice mit Mehrwert und steigern das Image; sie schaffen Interaktion durch einen Rückkanal und werten das Programm auf; sie bieten eine Kooperationsfläche für Major-Promotions; außerdem ermöglichen sie zusätzliche Einnahmen. Die Akzeptanz der SMS-Dienste sei insbesondere bei Gewinnspielen sehr hoch, so Wagner. Beim SMS-Führerscheintest auf Ö3 hätten beispielsweise mehrere 10.000 User mitgemacht: "Das kann mit einer Direktmarketingaktion in dieser Weise nicht erreicht werden." In puncto Akzeptanz hat Peter Brun vom Züricher Radio 24 unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Die Liste der Tops und Flops bei den SMS-Diensten für Radio 24 zeigt deutlich, dass Informationsleistungen wie Wetter und Verkehr seltener genutzt werden. Zu den Tops des Privatsenders gehören: Fun-Angebote wie der Flirtdienst (1,1 Mio. SMS in 2003), Sportnews (über 100.000 SMS in 2003) und Gewinnspiele. Hörerbindung und Interaktion sind nach Ansicht von Brun die entscheidenden Kriterien für das Angebot von SMS-Diensten. Um den Imagegewinn nicht gleich wieder zu zerstören, müsse man sich einen seriösen technischen Partner aussuchen. Ein weiterer Tipp mit Blick auf die Gestaltung: "Keep it simple!" Diesen Tipp beherzigt auch RCS mobile bei der Beratung von Radio- und Fernsehmachern. Karl-Heinz Kessler und Alexios Vratskides präsentierten Beispiele aus Frankreich und Griechenland. Für den Sender Erotikos FM in Thessaloniki lieferte RCS mobile beispielsweise eine Software für die Erstellung einer interaktiven SMS-Anwendung, die leicht bedient werden kann. Denn der Aufwand für den Sender, so Vratskides, dürfe bei SMS-Diensten generell nicht zu hoch sein.