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BLM verhängt Bußgeld gegen Internet-Anbieter wegen Posenfotos

20.12.2005 | 79 2005
Ein Bußgeld in Höhe von 15.000 Euro für insgesamt 15 absolut unzulässige und jugend­ge­fährdende Internet-Ange­bote hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) gegen einen Internet-Anbieter in München verhängt. Im übrigen wird dem Anbieter untersagt, die betroffenen Seiten weiter im Internet zu verbrei­ten. "Damit setzt die Landeszentrale konsequent ihre Aufsicht im Internet-Bereich fort, in deren Rahmen mittler­weile mehr als 40 Verfahren gegen bayerische Inter­net-Anbieter laufen", erklärt BLM-Präsi­dent Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring.
 
Mit dem Bußgeldbescheid setzt die BLM einen Be­schluss der Kommission für Jugend­­medienschutz (KJM) um, nach deren Auffassung die betroffe­nen An­ge­bote gegen Bestimmun­gen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages verstoßen, weil sie Kinder und Jugend­­liche in „un­natür­lich geschlechtsbetonter Körperhaltung“ dar­stel­len. Die KJM ist als Organ der Lan­­­desmedienanstalten seit 2003 bun­des­weit für die Bewertung von Angeboten im priva­ten Rundfunk und in Tele­medien zuständig.
 
Im vorliegenden Fall handelt es sich um Bildergalerien im Internet mit „Posen­fotos“ von minderjährigen Mädchen. Es handelt sich dabei nicht um Kin­derporno­graphie. Doch besteht die Ge­fahr, dass solche Posen­­fotos den Voyeuris­mus von Personen mit pädo­philen Neigungen bedienen. Die Posenfotos der jungen Mädchen werden bereits in den frei zugänglichen Vorschau­gale­rien und nicht nur im ver­meintlich zu­gangsbeschränkten Mitglieder­bereich gezeigt. Die Inter­net-Seiten präsen­tieren die Mädchen in objekthafter Weise und reduzieren sie auf eine geschlechts­be­tonte, sexualisierte Darstellung, die für Kinder und Jugendliche nicht natürlich ist. Es han­delt sich dabei offensichtlich nicht um spontan entstan­dene Fotografien. Durch die jeweils eingenommenen Positionen der abgebildeten Mädchen wird vielmehr deut­lich, dass auf eine sexuelle Stimulation des Betrachters abgezielt wird.
 
>> Kontakt: Bettina Pregel, Tel. (089) 63 808-318, bettina.pregel@blm.de