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Taszaraek: „In Deutschland Vertriebsleute Opfer der Zahlen“ - Rückbesinnung auf Kreativität und Mut zum Experimentieren
02.07.2008 | L14
Das größte Problem der Radiomacher sei seiner Meinung nach, dass über die Größe des Publikums der Wert eines Radiospots bestimmt werde. „Wir betrachten Zahlen als unseren Wert“, sagte der Hörfunkexperte, „das bringt uns konstant niedrigere Preise.“ Und noch schlimmer: Darüber würden Radiomacher den Wert der Kreativität vergessen. Ein gut gemachter Spot bringe mehr als ein schlechter.
Dabei seien die Chancen aus der Verbindung von Radio und Internet riesig. Deutschland sei außerdem Europas größter E-Commerce-Markt, mit Online-Umsätzen von 23,9 Milliarden Dollar im Jahr 2006. „Das Geheimnis des Internet ist, dass jeder eine gute Idee haben kann, um im Netz erfolgreich zu sein“, erklärte Taszarek. Das sei die Demokratie des Web. Er forderte die deutschen Radiomacher auf, zu experimentieren und sich zu trauen, neue Online-Angebote zu starten. Alle, die Fehler gemacht hätten, seien weitergekommen.
Ausschlaggebend sei, genügend Traffic auf der Website zu generieren, um im Spiel zu sein. Um beispielsweise einen Online-Hörerclub erfolgreich zu etablieren, bräuchten Anbieter laut Taszarak folgende Reichweite: Der Daumenwert in USA ist der weiteste Hörerkreis pro Woche (nicht 14-tägig wie hierzulande). 15 Prozent dieser Zahl als Adress-Kontakte in der Datenbank hätten genügend Durchschlagskraft, um im Markt Erfolg zu haben.
„In Deutschland sind viele Vertriebsleute Opfer der Zahlen”, meinte Taszarek außerdem. Anstatt auf Klicks und Seitenabrufe sollte auf Kreativität gesetzt werden. Er riet Radiomarketern direkt mit den Werbekunden zu sprechen und Ideen zu entwickeln, die den Unternehmen in ihrem Wettbewerbsumfeld helfen.
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