Cookie Hinweis

Suche

Pressemitteilungen

Ostbayerische lokale Fernsehsender starten länderübergreifendes Lokalfernseh-Projekt „Böhmen und Bayern im Alltag“

07.05.2009 | 24 2009

Nachdem bereits vor drei Wochen im böhmischen Pilsen der Startschuss für die Sendungen der drei beteiligten tschechischen lokalen Fernsehsender bei dem länderübergreifende Lokalfernsehprojekt „Böhmen und Bayern im Alltag“ gefallen war, fand heute in Deggendorf die Auftaktpressekonferenz auf bayerischer Seite statt.

Ab 9. Mai werden die fünf ostbayerischen lokalen bzw. regionalen Fernsehsender TV Oberfranken, Oberpfalz TV, TVA Regensburg, Donau TV und Tele Regional Passau über drei Jahre hinweg jährlich 40 halbstündige Sendungen über aktuelle Themen in der Grenzregion Ostbayern/Böhmen produzieren und ausstrahlen. Die Themenpalette reicht von Wirtschaft, Kultur, Jugend, Tourismus über alle gesellschaftsrelevanten Themen bis hin zu einem deutsch-tschechischen Sprach­kurs. Von den 30-minütigen Sendungen werden jeweils 20 Minuten von den ost­bayerischen Lokalsendern produziert und 10 Minuten von den tschechischen Sendern zugeliefert. Die Sendungen werden in aller Regel jeweils am Sonntag­abend je nach Sender zwischen 18:15 Uhr und 21:30 Uhr ausgestrahlt. Die erste Sendung läuft am 10. Mai. Eine Ausnahme bildet Oberpfalz TV, die die Sendung in der Regel am Samstag um 20:00 Uhr ausstrahlen und um 22:00 Uhr wiederholen. Entsprechend wird die erste Sendung im Verbreitungsgebiet von Oberpfalz TV bereits am 9. Mai ausgestrahlt. Themen der ersten Sendung sind u.a. ein bayerisch-böhmisches Tourismusprojekt, eine Spendenaktion zur Rettung einer Kirche im böhmischen Zumberk, der Freundschaftsvertrag zwischen den Städten Deggendorf und Pisek sowie bayerisch-böhmische Kulturtage in Weiden und Pilsen. In Ostbayern und Böhmen können die Sendungen deutlich über 2,5 Mio. Zuschauer empfangen.

Die Produktionen der bayerischen Sender werden in dem dreijährigen Zeitraum von der Initiative der Europäischen Union „Ziel 3 – Programm Bayern – Tschechische Republik“ mit mehr als 1,8 Mio. Euro gefördert. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) wird die Produktionen der bayerischen Sender zusätzlich mit jährlich 100.000 Euro unterstützen. Auch die tschechischen Sender erhalten Mittel aus der EU-Initiative. Projektträger sind in Bayern die BLM, in Böhmen die gemein­nützige Gesellschaft Uhlava, die auch für das Gesamtprojekt verantwortlich ist. In den Jahren zwischen 2004 und 2006 gab es bereits ein Vorgängerprojekt, das von der damaligen EU-Initiative INTERREG III A gefördert wurde.

Der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, sagte in seinem Statement auf der heutigen Pressekonferenz: „Auch wenn sich die Wiederannäherung beider Länder nach dem Fall des Eisernen Vorhangs heuer bereits zum 20sten Mal jährt und die Grenze seit fünf Jahren wirklich offen ist, dauert der Abbau der Grenzen in manchen Köpfen etwas länger. Das zu erreichen, ist das große Ziel dieser Sendungen. Damit nicht große Teile der Bevölkerung in der Grenzregion vom Empfang ausgeschlossen werden, wird sich die BLM besonders dafür einsetzen, dass diese Sendereihe in Zukunft auch über Satellit ausgestrahlt werden kann.“

Der Europa-Abgeordnete der Region Deggendorf, Manfred Weber, sagte auf der Pressekonferenz: „Die Möglichkeit, sich jederzeit ungehindert von einem Land ins andere zu bewegen, ist für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Aber das Zusammenwachsen Europas erschöpft sich nicht im Abbau von Stacheldraht und Schlagbäumen. Das Verständnis der Bewohner der verschiedener Regionen füreinander soll und muss weiter wachsen. Das Projekt der ostbayerischen und böhmischen Regionalfernsehsender leistet genau dafür einen Beitrag. Europa wird nicht in Brüssel, Berlin, Prag oder Wien gestaltet, sondern in Deggendorf, Bayerisch-Eisenstein, Amberg, Klattau und Pilsen gelebt.“
 
>> Kontakt: Dr. Wolfgang Flieger, Tel. (089) 63808-313, wolfgang.flieger@blm.de