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Lokale Nachrichten bei Radiohörern besonders beliebt: „BLM Positionierungsstudie 2012 – Höreranforderungen an die Radio-Primetime“ identifiziert Erfolgsfaktoren für Radioprogramme

27.09.2012 | 63 2012

Erfolgreiches Radio braucht lokale Nachrichten. Nach der Musik ist das Lokale die zweitwichtigste Komponente für den Programmerfolg von Radio in Bayern, so einer der zentralen Befunde der von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien in Auftrag gegebenen Studie „Höreranforderungen an die Radio-Primetime“, die am heutigen Donnerstag im Rahmen einer Veranstaltung in München vorgestellt wurde. Ihre Ergebnisse verdeutlichen unter anderem eindrucksvoll, „die Chancen und Stärken der lokalen und regionalen Sender“, betonte BLM-Präsident Siegfried Schneider in seiner Eröffnungsrede.

Lokale Meldungen zu senden, reiche alleine jedoch nicht aus, erklärte Jörg Sunnus vom IFAK Institut, das die Studie im Auftrag der BLM durchgeführt hat. Die Primetime-Hörer würden auch eine Übersicht über die Ereignisse in Deutschland und der Welt erwarten. Risikofaktoren für den Erfolg von Morgensendungen im Radio seien insbesondere Gewinnspiele, Horoskope und – je nach Zielgruppe – auch Sportberichte. „Sport im Radio polarisiert wie kein anderer Themenbereich“, betonte Sunnus. Eine ausführliche Sportberichterstattung am Morgen führe mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Reichweitenverlusten bei den Frauen und nicht automatisch zu Gewinnen bei den Männern.

In der anschließenden, von Alexander Zeitelhack moderierten Podiumsdiskussion bestätigte auch Valerie Weber, Programmdirektorin und Geschäftsführerin von Antenne Bayern, unter den Radiohörern „ein unglaubliches Bedürfnis nach Lokalität“ ausgemacht zu haben. Die hauseigene Programmforschung habe über einen langen Zeitraum eine stetig wachsende Nachfrage nach lokalen Inhalten beobachtet. „Es war einfach zu wenig Lokalität on air“, so Weber. Als Konsequenz daraus habe Antenne Bayern schließlich seine lokalen Informationen deutlich ausgebaut, so dass die Nachrichtenblöcke mittlerweile „länger als bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz“ seien.

Frank Beyhl, Programmleiter von Radio Gong Würzburg, sagte, „es macht Mut, dass lokale Inhalte so gefragt sind“. Die Lokalradios verfügten hier über einen „Heimvorteil“, den es zu nutzen gelte. Entscheidend sei aber auch bei lokalen Themen immer, wie man diese aufbereite, betonte Beyhl und warnte: „Man kann mit lokalen politischen Themen auch Baden gehen!“

Dieser Sichtweise stimmte auch Bernd Rasser, Programmchef bei Radio Mainwelle in Bayreuth, zu: „Es kommt immer auf die Umsetzung an. Wenn man immer nur lokaler werden will, macht man es genau falsch.“ Auch lokale Beiträge würden im Radio nur dann funktionieren, wenn sie über die nötige Qualität verfügen, betonte Rasser. Maßgeblich dafür, ob diese Qualität erreicht werden könne, sei letztlich immer „die Personalstärke und die Kompetenz des Personals“.

Die „BLM Positionierungsstudie 2012 – Höreranforderungen an die Radio-Primetime“ basiert auf einer Online-Befragung von 3.035 Personen aus Bayern im März und April 2012. Die nach Alter und Geschlecht quotierte Stichprobe ist repräsentativ für die internetnutzenden Personen im Alter von 14 bis 59 Jahren im Untersuchungsgebiet.

Die wichtigsten Studienergebnisse finden Sie unter: www.medienpuls-bayern.de
 

>> Kontakt: Dr. Wolfgang Flieger, Tel. (089) 63808-313, wolfgang.flieger@blm.de