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- 2011
Wir haben heute, in der letzten Sitzung des Medienrats vor der Sommerpause, eine umfangreiche Tagesordnung mit einer Fülle an Einzelfragen, die wir entscheiden müssen und vor allem mit Berichtspunkten am Ende der Tagesordnung, die zeitlich auch noch zur Geltung kommen sollen. Deshalb beschränke ich mich heute auf drei Hinweise:
Zunächst einmal habe ich mich sehr gefreut, dass ich bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg so viele Mitglieder des Gremiums antraf. Wer über das Wirken der Tochtergesellschaften der BLM urteilt, sollte ihre Aktivitäten auch aus eigener Anschauung kennen. Jeder der in Nürnberg war, wird sicherlich – wie ich – bestätigen können, dass die BayMS mit der Durchführung der Lokalrundfunktage einen, um es neudeutsch und etwas salopp zu formulieren, „guten Job gemacht hat.“ Dabei ist auch die Mitarbeit der Nürnberger Medienunternehmen an der inhaltlichen Ausrichtung der „Lokalrundfunktage“ durch den 2009 geschaffenen Beirat institutionalisiert, ein wichtiger Beitrag. Erfreulicherweise beschränkt sich die Unterstützung nicht nur auf die Mitarbeit im Beirat, sondern die Medienunternehmen tragen durch ihre Sponsorenschaft auch bedeutend zur Veranstaltung bei. Diese Lokalrundfunktage 2011 verzeichneten mehr als 1.100 Besucher, darunter ganz überwiegend junge Leute. Wie überhaupt Nürnberg immer mehr zu einer Nachwuchsbörse geworden ist, zu einer informellen Drehscheibe für Journalisten und Marketingspezialisten, die in den neuen Medien gerade erst Boden unter den Füßen bekommen haben oder bekommen wollen. Wer in Nürnberg mit offenen Augen an den Veranstaltungen teilgenommen hat, konnte auch spüren, dass der Lokalrundfunk und das Lokalfernsehen in Bayern nach wie vor eine gute Plattform sind für Lernende und Berufsanfänger, die hier ihre ersten beruflichen Schritte in die Medienwelt machen. Die Lokalrundfunktage sind aber auch ein notwendiges und respektables Gegengewicht zu den sicherlich weltläufigeren Medientagen München. Hier bekommt man es noch hautnah mit den Regionen und ihren Problemen zu tun, hier werden die entscheidenden Fragen noch ganz praktisch gestellt. Weit über 70 Referenten trugen zur Vielfalt der Angebote bei, es wurden mehr als 20 Workshops durchgeführt und 30 Aussteller haben mit ihren Innovationen und Programmen zum Erfolg beigetragen. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich den beiden Geschäftsführern der BayMS, Herrn Lörz und Herrn Sutor, sowie dem Mitarbeiterteam danken für ihr großes Engagement und hervorheben, dass das Programm wieder einmal sehr aktuell und problembewusst war. Es wurde der Generation Facebook gerecht, indem es nach dem Einfluss von Social Media auf die Lokalradios fragte, es beschäftigte sich mit den neuen Verbreitungswegen, die auch in die Arbeit des Medienrats immer stärker hineinwirken, und mit jungen und originellen Formaten und innovativen Promotions- und Sonderwerbeformen. Für mich am aufschlussreichsten und erfreulichsten waren die Preisvergaben bei der Eröffnungsveranstaltung. Die vorgeführten prämierten Beiträge straften all jene Lüge, die den Lokalrundfunk und das Lokalfernsehen so gerne pauschal abwerten und das kreative Potenzial nicht sehen wollen, das dort nach wie vor vorhanden ist.
Lassen Sie mich noch zwei weitere Bemerkungen machen. Die eine betrifft unsere Informationsreise. Dazu erhalten Sie in diesen Tagen ein Schreiben von mir. Der Beschließende Ausschuss hat sich am vergangenen Donnerstag noch einmal intensiv mit dem Thema beschäftigt und ist mehrheitlich zu der Auffassung gelangt, dass wir die Reise nach Salzburg auf das Frühjahr verschieben sollten. Dann bleibt mehr Zeit zur inhaltlichen Vorbereitung und es können die Modalitäten dieser und der künftigen Informationsreisen noch einmal gründlich überdacht werden.
Schließlich möchte ich heute – und das fällt mir schwer – darauf verweisen, dass dies die letzte Sitzung ist, die mit dem Präsidenten stattfindet. Bei der Amtsübergabe am 29. September wird sicherlich noch Gelegenheit sein, auch von Seiten des Medienrats auf das Wirken von Prof. Dr. Ring zurückzublicken. Aber lassen Sie mich schon jetzt festhalten, wie sehr wir seine prägende Führung der BLM geschätzt und davon profitiert haben. Prof. Ring hat ein Vierteljahrhundert bayerischer Medien- und Standortpolitik verantwortlich begleitet und maßgeblich beeinflusst. Seine Stimme wurde weit über Bayern hinaus gehört, sein Urteil gab manchmal Anlass zu Kontroversen, war aber immer sehr entschieden, kontinuitätsbewusst und weitsichtig. Ganz besonders und dankbar möchte ich heute herausstreichen, dass er auch sehr bewusst ein Gremienpräsident gewesen ist und die Rolle der Gremien in den bundesweiten Auseinandersetzungen über die Zukunft der Landesmedienanstalten stets herausgestrichen hat. Aus eigener Erfahrung als Vorsitzender des Medienrats kann und darf ich heute sagen, dass Prof. Ring bis zu diesem Tag ein loyaler, nachdenklicher und verlässlicher Partner für das Gremium war und wir ihn sicherlich vermissen werden. Die Mitglieder des Medienrats erhalten demnächst noch einen Brief von mir, der die Form des Abschiedsdankes an Prof. Ring zum Inhalt hat, doch die heutige Sitzung soll nicht vorübergehen, ohne dass wir ihm schon jetzt unseren großen Respekt und Dank zollen.